Starke Lehrkräfte für ein modernes Europa

Nr. 29/2018                                                                                                                                                                November 2018

 

Horizont 2025: „Starke Lehrkräfte für ein modernes Europa“

dbb mit großer Delegation bei CESI-Bildungskonferenz in Lissabon vertreten

Als Mitglied im Deutschen Beamtenbund war der Deutsche Realschullehrerverband (VDR) mit Mitgliedern auf der Fachtagung der CESI Akademie Europa „Lehrpersonal und Gewerkschaften in Europa: Horizont 2025“ in Lissabon vertreten.

Angeführt wurde die Delegation vom stellvertretenden dbb-Bundesvorsitzenden und Bundesvorsitzenden des VDR Jürgen Böhm: „Die Europäische Kommission hat Bildung in den letzten Jahren durch viele Initiativen zu einer Priorität gemacht. Es ist also unabdingbar, dass wir uns als dbb hier mit unseren Kollegen aus ganz Europa über die Anforderungen und Herausforderungen diskutieren und Lösungen für die Zukunft finden.“ Ziel dieser Konferenz war ein ‚Lehrer Manifest: Horizont 2025‘. Die Prinzipien und Forderungen, die die Teilnehmenden aus 14 europäischen Ländern gemeinsam erarbeiteten und als CESI an die Europäische Kommission geben werden, seien eine wichtige Komponente, auch für die Arbeit der deutschen Fachgewerkschaften, so Böhm.

Alle europäischen Länder stünden vor denselben Erwartungen und Herausforderungen durch Globalisierung, Digitalisierung und Radikalisierung, konstatiert Böhm. „Lehrkräfte legen mit ihrem Unterricht und ihrer Persönlichkeit den Grundstein dafür, dass die Jugendlichen mit dem Wissen über die gemeinsamen europäischen Werte diese auch gegen alle populistischen Tendenzen verteidigen können“, bekräftigt dbb-Vize Böhm. Entscheidend für eine fruchtbare Kommunikation sei ein offener und respektvoller Umgang aller Teilnehmer: Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerschaft und Eltern.

Die Digitalisierung sei wichtig und elementar. Die Schülerinnen und Schüler müssten dafür an den Schulen methodisch und pädagogisch vorbereitet werden. Allerdings warnt Böhm davor, die Digitalisierung zu überhöhen und dabei die analogen Kulturtechniken aus den Augen zu verlieren. Außerdem stellt Böhm fest: „Eine Überbewertung der Akademisierung und die Vernachlässigung einer leistungsorientierten schulischen und beruflichen Bildung in den vergangenen Jahren hätten eines außer Acht gelassen: Zentrales Ziel sollte doch sein, die Kinder und jungen Menschen auf das Leben vorzubereiten.“

Zudem sei eine qualitative, universitäre und möglichst differenzierte Lehrerausbildung unabdingbar, um all den Herausforderungen gerecht zu werden. „Die Lehrkräfte müssen in der Gesellschaft wieder anerkannt werden; eine leistungsgerechte Bezahlung und angemessene Arbeitszeitregelungen sind weitere Grundlagen von Rahmenbedingungen, die wir europaweit vorantreiben müssen“, ist der Bundesvorsitzende überzeugt. Jedoch hält Böhm eine einheitliche europäische Schule mit einheitlichen Curricula für abwegig und nicht realitätsbezogen.

Letztlich sei ein zentrales Anliegen der Kongressteilnehmer eine Wertevermittlung der Demokratie und europäischen Werte an den Schulen. „Dabei ist ein Wert nicht verhandelbar: Das ist die Freiheit, die uns alle in Europa eint“, betont Böhm.

 

Hintergrund: Im dbb sind der Bundesverband Lehrkräfte für Berufsbildung ( BvLB ), der Deutsche Philologenverband ( DPhV ), die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG), der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) und der Verband Hochschule und Wissenschaft ( vhw ) als Gewerkschaften im Bereich Bildung und Erziehung organisiert.

 

Pressekontakt: Waltraud Erndl, Pressesprecherin VDR, erndl@vdr-bund.de, +49 (0)15201957242

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