Klare Leitlinie statt uminterpretierter Grenzwerte

Klare Linie für Schulen gefordert – Grenzwerte dürfen nicht ständig uminterpretiert werden!

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150 Inzidenzwert – das muss die endgültige Grenzmarke des Präsenzunterrichts sein

„Wofür gibt es denn überhaupt Grenzwerte, Ampeln und Maßnahmenkataloge, wenn sie nicht umgesetzt und eingehalten werden?!“, kritisiert Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) den derzeitigen Umgang mit den Vorgaben für Schulen in der Corona-Krise.

„Einigen Verantwortlichen scheint der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein. Hoffen und Wunschdenken ändern nichts an der Realität!“, erklärt Böhm. Für die Schulen gebe es derzeit eine völlige Überregulierung und gleichzeitig einen ständigen Paradigmenwechsel. Das und der Drang, Schulen permanent und unter allen Umständen offen zu halten, dürften nicht das Handeln bestimmen. „Wer es immer noch nicht wahrhaben möchte, der schaue bitte in unsere europäischen Nachbarländer, die jetzt erleben, was uns womöglich in zwei Wochen bevorsteht.“

Präsenzunterricht sei zwar das höchste Ziel, jedoch nicht auf Kosten der Gesundheit der Kinder, der Lehrkräfte und deren Angehörigen.

Es muss jetzt um klare Maßnahmen gehen, die an den Schulen in ganz Deutschland Bildung unter höchsten Sicherheitsbedingungen ermöglichen. Dazu gehörten Stufenpläne und beste technische und materielle Ausstattung, wie Luftreinigungsfilter und FFP2-Masken. Zu den geforderten Maßnahmen gehörten auch flächendeckendere und schnellere Testverfahren, fordert der Bundesvorsitzende mit aller Vehemenz.

Die Schulen könnten ein ständiges Hin und Her nicht mehr bewältigen und brauchten eindeutige Linien. Bei einem Inzidenzwert von mehr als 100 pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen müssen klare Maßnahmen des Distanzunterrichts im jeweiligen Gebiet greifen. Bei 150 Fällen sollten die Schulen komplett in den Fernunterricht wechseln müssen. „Es kann nicht sein, dass die offiziellen Grenzwerte bei der Umsetzung von Maßnahmen plötzlich keine Rolle mehr spielen oder dass Kommunen selbstständig Regeln wie etwa die Maskenpflicht aushebeln“, stellt Böhm klar. Das grenze schon an grobe Fahrlässigkeit.

Auch die Zeiträume von eventuellen Schulschließungen müssten klar vorgegeben werden, um Familien Planungssicherheit zu geben. 14 Tage sind eine überschaubare Zeitspanne, in der sich die Infektionslage hoffentlich wieder verändert und verbessert.

„Die Organisation des Unterrichtsalltag kann nur gelingen, wenn wir jetzt eindeutige Regeln anwenden und stattdessen nicht immer noch mehr Unsicherheiten erzeugen“, schließt Böhm.

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