Ignoranz verhindert schnelles Ende der Corona-Pandemie – Inzidenzwerte müssen entscheiden

Ignoranz verhindert schnelles Ende der Corona-Pandemie

Böhm (VDR) fordert für die Schulen bundesweit klare Linie: Inzidenzwerte müssen entscheiden

Angesichts der Entwicklungen der Pandemie warnt Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR), die Verantwortlichen davor, die in der Gesellschaft geltenden Hygienemaßnahmen des RKI an den Schulen nach dem 10. Januar weiter zu ignorieren und fordert endlich klare Linien.

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„Die Verantwortlichen müssen endlich erkennen, dass Inzidenzwerte und Abstandsregeln auch an den Schulen umgesetzt und eingehalten werden müssen!“, bekräftigt Böhm. „Ein 7-Tage-Inzidenzwert von 50 war und ist ein sinnvoller Grenzwert, zu dem in allen Jahrgangsstufen ab 5 verbindlich Wechselunterricht gelten muss.“ Über einem Wert von 50 sei es für die Gesundheitsämter kaum möglich die Infektionsketten nachzuvollziehen. Ab einer Fallzahl von 100 sollten die Schulen laut Böhm in den Distanzunterricht wechseln.

Die Schulen seien zum Großteil auf diese Situation vorbereitet und könnten Unterricht im Wechselmodell oder in Distanz gut organisieren und durchführen. Vor Ort habe man nach den gegebenen Möglichkeiten die Hausaufgaben erledigt und sich flexibel auf verschiedene Situationen eingestellt – zumindest soweit es die vorhandenen Rahmenbedingungen zuließen.

„Dieses Engagement und den enormen Einsatz der Schulen nun mit den Füßen zu treten und gänzlich zu missachten, kommt einem Affront gleich, der die Brisanz der Lage verkennt. In einigen Bundesländern will man immer noch nicht verstehen, dass es auch an den Schulen ein Infektionsgeschehen gibt und sich Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte dort anstecken. Diese Tatsache wird mit einer Ignoranz und Arroganz unterschätzt, dass einem fast die Worte fehlen“, stellt der Bundesvorsitzende klar.

Zudem müssten auch die Abstandsregeln an Schulen gelten: „Es kann nicht sein, dass die Schülerinnen und Schüler auf engstem Raum im Klassenzimmer über mehrere Stunden zusammensitzen, obwohl dies grundsätzlich in geschlossenen Räumen nicht erlaubt ist und trotz Maske ein Abstand von 1,50 m einzuhalten ist.“ Es sei absolut naiv zu glauben, dass ein Lüftungskonzept, das daraus besteht, nach 20 Minuten die Fenster für ein paar Minuten zu öffnen und das selbst dem Arbeitsschutz nicht mehr genügt, ausreiche, um die Kinder und Jugendlichen hinreichend zu schützen.

Auch könne es nicht sein, dass Quarantänemaßnahmen an Schulen nicht durchgesetzt werden oder dass Tests nicht mehr durchgeführt werden, nur um die Statistiken zu schönen.  „So erreicht man das Ende der Pandemie nicht so schnell, wie wir es uns wünschen“, so der Bundesvorsitzende.

Böhm verweist zudem auf die Lernplattformen, die in den verschiedenen Bundesländern häufig mehr schlecht als recht angeboten werden. „Die Schulen brauchen praktikable Möglichkeiten, um ihren Unterricht und auch Leistungserhebungen in einem rechtlich gesicherten Raum abzuhalten.“

„Im Grunde sind unsere Forderungen seit Monaten klar: Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 50, Distanzunterricht ab 100, eindeutige Abstandsregeln auch an Schulen, rechtssichere und zuverlässige Lernplattformen und kein Abrücken von der Qualität der Abschlüsse“, fasst Böhm zusammen.

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