Pressemitteilung des VDL Hessen vom 02.04.2021 zu den geplanten Selbsttests für Schülerinnen und Schülern an Hessens Schulen

Selbsttests auf Basis der Freiwilligkeit? Wenig effektiv, findet der VDL Hessen!

 

Der VDL Hessen begrüßt grundsätzlich, dass Schülerinnen und Schüler künftig zweimal pro Woche Selbsttests durchführen sollen. Jedoch – und hier setzt die Kritik des Verbandes an – dürfen diese nicht auf Basis der Freiwilligkeit beruhen.

Tina Horneff, stellvertretende Landesvorsitzende des VDL Hessen, macht deutlich: „Dies führt dazu, dass sich Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge H9, R10 und Q4 mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gar nicht testen lassen werden, um ihre Prüfungen nicht zu gefährden.“ Darüber hinaus ergänzt sie: „Es gibt an unseren Schulen eine nicht zu unterschätzende Anzahl an Leugnern und Unterschätzern, was Corona betrifft. Diese Personengruppen werden die Teststrategie nicht unterstützen, aber weiterhin Infektionen in die Schulen tragen. Dass sie dennoch ein Anrecht auf Präsenzunterricht haben sollen, ist unverantwortlich!“

Die stellvertretende Verbandsvorsitzende stellt weiterhin klar, dass die Verantwortung für einen ordnungsgemäß durchgeführten Testablauf nicht bei den Lehrkräften liegen darf, zumal viele Fragen zur Umsetzung noch nicht juristisch geklärt sind. Allen voran die Haftungsfrage, wenn sich Kinder beim Test verletzen. Ungeklärt ist auch, wer die Aufsicht über die Klasse übernimmt, wenn Kinder positiv getestet werden und die Lehrkraft mit diesen den Klassenraum verlassen muss. Und nicht zuletzt unterschätzt man die Stigmatisierung positiv getesteter Kinder und derer, die die Testung verweigern.

Der organisatorische Aufwand bei den Testungen für die Schulen und die Schulleitungen, ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Belieferung der Schulen mit Test-Kits zeitnah erfolgt, so müssen die Schulen kurzfristig externes Personal akquirieren und Test-Teams zusammenstellen, die die Durchführung anleiten. Viele Schulen haben jedoch schon jetzt große personelle Engpässe, nicht zuletzt durch den Wechselunterricht. „Bisher hat noch niemand über den zeitlichen Aufwand für die Durchführung der Testungen gesprochen, aber es werden zwangsläufig Unterrichtsstunden entfallen,“ so Tina Horneff nachdenklich. Und dass, obwohl dem Kultusministerium der Unterricht doch stets so wichtig ist.

„Herr Kultusminister Prof. Lorz, wir fordern Sie auf, Ihre Planungen noch einmal zu überdenken. Die Testung muss für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend sein und im häuslichen Umfeld stattfinden, damit positiv getestete Kinder überhaupt nicht erst in die Schulen kommen. Dies reduziert die Gefahr in den Schulen vor Ort, ermöglicht mehr Unterrichtszeit und ist für alle Beteiligten am Sichersten“, so Tina Horneff abschließend.

2021-04-02 PM Selbsttests für Schülerinnen und Schüler

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