„Wir brauchen verbindliche Regelungen bei Inzidenzen über 200 und Sicherheit für das Schulpersonal und die Schülerschaft“

Der Landesvorsitzende Jörg Leinberger erläutert die Haltung des Verbandes bei steigenden Zahlen von Corona-Infizierten.

Was ist uns wichtig? Zunächst möchten wir keine hessenweite Regelung, sondern nur dort eine Verschärfung, wo es absolut notwendig ist.

Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 200 Fällen je 100.000 Einwohner in einem Kreis bzw. einer kreisfreien Stadt überschreitet, halten wir es für sinnvoll,

  • wenn in den Klassen 1-4 der Grundschule der Präsenzunterricht vollständig in festen Klassen/Gruppen weitergeführt wird, ergänzt um eine versetzte Pausenregelung und versetzten Unterrichtsbeginn und -ende.
  • wenn die Regelungen für die Jahrgänge 1-4 auch für die Jahrgänge 5 und 6 übernommen werden.
  • wenn die Möglichkeit des Distanzunterrichtes, die nach dem sog. Oktobererlass seit Oktober an Schulen ab dem 8. Jahrgang für bis zu 25% der Unterrichtszeit in Anspruch genommen werden kann, auf den 7. Jahrgang erweitert wird.
  • dass ab dem 7. Jahrgang nur noch kleine feste Gruppen bis maximal 15 Personen in einem Raum unterrichtet werden.
  • Räume, bei denen keine Durchlüftung vorgenommen werden können, für den Unterricht zu sperren oder alternativ zumindest Luftreinigungsgeräte aufzustellen.
  • keine Veränderungen in der Qualität der Abschlüsse und deren Bewertung vorzunehmen.
  • dass an den Schulen Schnelltests bereitgestellt werden, um bei Verdachtsfällen sofort handeln zu können, ohne die Gruppen weiter zu durchmischen.
  • wenn die Stundentafel in zwei Bereiche aufgeteilt wird, nämlich solche Fächer, die absolut zwingend notwendig sind (insbesondere Hauptfächer bzw. solche Fächer, die aufgrund ihrer Komplexität nur schwer aus der Distanz vermittelt werden können) und solche Fächer, die gegeben werden können, wenn es Lehrer-Kapazitäten zulassen. Lehrkräfte, die durch den Verzicht auf die etwas weniger essentiellen Fächer frei werden, könnten dann zur Verstärkung des Präsenzanteils in den Hauptfächern eingesetzt werden – und sei es (bei fachfremden Lehrkräften) nur durch das Angebot von gemeinsamen Übungsstunden in der Lerngruppe, was dem Alleine-Lernen zuhause immer noch vorzuziehen ist.

Aus unseren bereits gewonnenen Erfahrungen im Wechselmodell sehen wir auch nicht, dass in der Präsenzzeit nur 50% des Schulstoffs vermittelt werden, sondern dass wir durch den Unterricht in kleineren Gruppen, der eine intensivere Befassung mit den Schülern ermöglicht, mit über 60% Stoffvermittlung rechnen können. Unter Nutzung der Verschiebung von Präsenzstunden von Nebenfächern zu Hauptfächern kann sogar eine Quote von über 65% in diesen erreicht werden. Dann sind wir hier tatsächlich nicht mehr so weit von dem durch den Oktobererlass geforderten 75%-Anteil an Präsenzunterricht entfernt!

Jörg Leinberger

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