Herausforderungen bleiben – falsche Schwerpunkte gesetzt

Bildungsbericht 2020

Nr. 21/2020

  1. Juni 2020

Herausforderungen bleiben – falsche bildungspolitische Schwerpunkte gesetzt

Schulabbrecherquote 2020 auf hohem Niveau – Digitalisierung verschlafen

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„Trotz der massiven Schulstrukturveränderungen in einigen Bundesländern nehmen die Probleme im Bereich der Schulabbrecher und der Jugendlichen ohne Schulabschluss zu. Das Märchen von einer Schule für alle wirft seine dunklen Schatten auf die Bildung in unserem Land“, kommentiert Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbandes (VDR) den aktuellen Bildungsbericht.

Durch die permanenten Schulreformen und Pseudo-Reförmchen habe man die wesentlichen Aspekte der Bildungsarbeit aus den Augen verloren und zusätzlich in den vergangenen Jahren den Prozess der Digitalisierung an den Schulen verschlafen. Eine einseitige Konzentration auf grundlegende und ständige Veränderungen der Strukturen verbaue den Blick auf wesentliche Inhalte im Bildungswesen, so Böhm. Ziel müsse es sein, die Schulen zukunftsfähig aufzustellen und inhaltlich und qualitätsorientiert mit differenziert ausgebildeten Lehrkräften an fundierter und realistischer Bildung zu arbeiten.

„Statt vielfältige differenzierte Bildungsangebote auszubauen, die den jungen Menschen individuelle Wege zum Bildungserfolg ebnen, verschränkt und verbindet man immer mehr Bildungswege mit dem Ziel des Abiturs, die viele junge Menschen vorzeitig aus dem Bildungssystem katapultieren und als tatsächliche Verlierer zurücklassen. Die Ausrichtung auf das „Abitur für alle“ war definitiv der falsche Weg“, stellt Böhm fest.

Erst in den letzten Jahren und angesichts des eklatanten Fachkräftemangels, setzte sich die Erkenntnis sowohl bei Eltern als auch in der Wirtschaft durch, dass gerade der Weg über einen Hauptschulabschluss, einen Realschulabschluss in Kombination mit einer beruflichen Ausbildung junge Menschen zu Bildungsgewinnern macht.

Was wir brauchen sind vielfältige, anerkannte Bildungswege, statt weltfremder Vereinheitlichung, die mit permanentem Qualitätsabbau verbunden ist.

 

 

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