VDL Seniorentag 2017
Am 16. September 2017 trafen sich die Senioren des VDL zum ersten Seniorentag in Frankfurt am Main. Bei strahlendem Herbstwetter fanden sich insgesamt 26 Seniorinnen und Senioren zum späten Frühstück in einer Lounge des Frankfurter Hauptbahnhofs ein.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den VDL-Seniorenbeauftragten Wolfgang Stelzer richtete der VDL-Landesvorsitzende Jörg Leinberger seine Grußworte an die anwesenden Gäste.
Viele der Anwesenden kannten sich aus früherer aktiver Dienstzeit und nutzten erfreut die Gelegenheit zum Gedankenaustausch über schulische und persönliche Entwicklungen.
Anschließend stellte Kollege Wolfgang Stelzer kurz den Notfallordner des dbb vor, den sich die Mitglieder für den Eigengebrauch bestellen konnten. Der Ordner beinhaltet unter anderem
Informationen über die Bereiche Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung und Erbvertrag, Organspenderausweis, Konten und Sparbücher, Versicherungen, Haus- und Grundbesitz sowie Testament. Diese angesprochenen Themen stießen auf reges Interesse bei allen Beteiligten.
Gegen Mittag fuhr die Gruppe gemeinsam mit der Frankfurter U-Bahn zum Römerberg. Dort begrüßte uns um 13.30Uhr der Altstadtführer Alexander Ruhe.
Unser Weg führte uns über den Römerberg vorbei am Café Einstein zur Straße Hinter dem Lämmchen. Dort besichtigten wir die Fassaden der Häuser Klein Nürnberg, die Rekonstruktion eines dreigeschossigen Renaissancehauses aus dem 16. Jh. und das Goldene Lämmchen. Dies war ein bedeutender Messehof und wurde 1352 urkundlich als Haus des Tuchhändlers Johannes Lämmchen genannt.
Die folgenden Häuser: Alter Esslinger und Esslinger waren noch durch Baugerüste verdeckt.
Dann besichtigten wir das Eckhaus: Zu den 3 Römern am Markt Nr.40.
Über den Krönungsweg gingen wir zum Hühnermarkt mit dem 1895 erbauten Stoltze-Brunnen. Wir sahen die Giebel des Hauses Schlegel (Markt 26) und der Häuser Rotes Haus,
Neues Rotes Haus und Grüne Linde (Markt 17, 15, 13).
Entlang der Bändergasse am Stadthaus/Archäologischen Garten vorbei zum Domplatz.
Der Archäologische Garten war einst eine Römische Siedlung auf dem späteren Domhügel des Kaiserdoms St. Bartholomäus. Die römischen Baureste zusammen mit den Resten der Königspfalz bilden den Archäologischen Garten, über den das heutige Stadthaus errichtet wurde. Direkt nebenan konnte die Gruppe die hervorragende Kunst des Fachwerkbaus an der Rekonstruktion der Goldenen Waage bewundern.
Das Haus Zur Goldenen Waage wurde bei einem Luftangriff am 22. März 1944 völlig zerstört. Es gehört zu den 15 Gebäuden, die originalgetreu rekonstruiert wurden, denn viele Bauteile dieses Hauses wurden in einem Garten bei Dreieich gelagert.
Im Jahre 1619 ließ der steinreiche Zuckerbäcker Abraham von Hameln die Goldene Waage im Renaissance Stil für sich und seine Familie errichten. Das Haus wurde schnell eines der Vorzeigehäuser Frankfurts. Ein besonderer Luxus war das Belvederchen auf dem Dach des Hinterhauses, das den Bewohnern im Sommer ein wenig Kühlung verschaffte.
Danach ging die Führung am Haus am Dom vorbei entlang der Braubachstraße zur Hausnummer 29, wo sich einst der Glauburger Hof befand. Dort wohnte seit 1267 bis 1828
die einflussreiche Frankfurter Patrizierfamilie von Glauburg. 1913 wurde der Glauburger Hof im Jugendstil neu errichtet und ebenfalls 1944 im Krieg zerstört. 1972 wurde auf den Trümmern dieses Hauses und der benachbarten Grundstücke das Technische Rathaus erbaut, das 2010 schon wieder abgerissen wurde. Der jetzige Neubau orientiert sich am historischen Vorbild. Es besitzt einen Schmuckgiebel und einen 9,5 Meter langen und 1 Meter hohen Schriftzug: Zum Glauburger Hof.
Einen hervorragenden Abschluss mit anregenden Gesprächen fand die Gruppe im Café Einstein mit herrlichem Blick auf die Römerfassaden. Alle waren sich einig, dass ein solch wunderbares Seniorentreffen unbedingt im kommenden Jahr seine Fortsetzung finden sollte.
Wolfgang Stelzer
VDL-Seniorenbeauftragter