Neues Schuljahr und Corona-Pandemie?
Plan B auch im neuen Schuljahr ständiger Begleiter
Wunschdenken und Ignoranz bringen uns nicht weiter!
Den folgenden Text können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen.
08.06.2020 – „Solange Abstandsregeln im öffentlichen Raum eingehalten werden müssen und Gefahren existent sind, kann man auch nach den Sommerferien nicht zum normalen Unterrichtsbetrieb an den Schulen übergehen. Die permanente Uminterpretation und Veränderung der bestehenden Regeln hilft dabei niemandem“, stellt Jürgen Böhm, der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbandes (VDR) klar.
Die Pandemie sei noch längst nicht vorbei und könne jederzeit mit voller Wucht zurückkommen. Böhm warnt vor einem Wunschdenken der Verantwortlichen und in der Gesellschaft: „Ein ‚Augen-zu-und-durch‘ kann das Virus zwar leugnen, wird es aber nicht beseitigen.“ Böhm betont, dass es kein einfaches Zurück zum ursprünglichen Normalzustand an den Schulen geben kann. „Mit Beginn des neuen Schuljahres müssen in allen Bundesländern verbindliche Konzepte für Arbeit im Normal- (Plan A) und Notbetrieb (Plan B) vorliegen.“
Solange es keine klaren medizinischen Gegenmaßnahmen zu diesem Virus gibt, müsse jede Schule in Deutschland zu Beginn auch des nächsten Schuljahres ein Notfallkonzept parat haben, betont Böhm. Wenn man die Abstandsregeln an den Schulen fallen lässt, müssen im Falle eines erhöhten Infektionsgeschehen sehr schnell und unkompliziert Maßnahmen für den Plan B klar kommuniziert sein, damit Unterricht trotz allem stattfinden kann.
„Man muss die Erfahrungen der letzten Monate nutzen, um die Schüler im Wechsel regelmäßig und verlässlich im Präsenzunterricht zu beschulen“, so der Bundesvorsitzende. Eine Abkehr von Leistungskriterien und eine Entwertung von Abschlüssen stehen dabei nicht zur Disposition. Allerdings könnten dabei die Lehrkräfte nicht über Gebühr belastet werden. Präsenz- und Fernunterricht müssten sich ergänzen und dürften auf Dauer zu keinen Mehrfachbelastungen führen und alle Risikogruppen entsprechend berücksichtigen. Schule könne nicht alle entstandenen Probleme der Pandemie kompensieren. Der Dreiklang von Präsenzunterricht, Fernbeschulung und Notbetreuung sei unter den bestehenden personellen und sächlichen Rahmenbedingungen an den Schulen auf Dauer nicht leistbar.
„Was die Schulen in Deutschland jetzt brauchen, ist ein Gesamtkonzept mit einem Plan A und einem Plan B, das klar und deutlich an die Eltern, Lehrkräfte und Schüler kommuniziert wird und das verschiedene Einzelmaßnahmen vor Ort in sich vereint“, fordert Böhm abschließend.
Waltraud Erndl Pressesprecherin – Press Officer
Mitglied im geschäftsführenden Vorstand
VDR – Verband Deutscher Realschullehrer – German Association of Teachers at Secondary Schools
Dachauer Str. 44a – 80335 München
Tel.: +49 (0) 89 553876
Mail: erndl@vdr-bund.de
Mobil: +49 (0) 1520 1957242