Der VDL Hessen traf sich am 10. Juli 2025 in Gießen mit Mitgliedern des geschäftsführenden Landesvorstands der Landesschülerinnen- und -schülervertretung (LSV), um über drängende Fragen der schulischen Bildung, Partizipation und Zukunftsgestaltung zu sprechen. Für die LSV nahmen Ted Krämer, Luca Dobrita und Laurenz Spies teil. Den VDL vertraten Landesvorsitzender Jörg Leinberger sowie seine Stellvertreter Claus Eschenauer und Timo Marx.
„Ich freue mich sehr, dass wir hier in Gießen heute zusammenkommen konnten und bedanke mich herzlich für die Einladung. Der Austausch mit der Landesschülerinnen- und -schülervertretung ist mir ein großes Anliegen“, betonte Leinberger zum Auftakt.

Ein zentrales Thema war die Stärkung der Mitbestimmung. In Wiesbaden wurde dazu jüngst ein Stadtschülerinnen- und -schülerrat als Pilotprojekt gegründet, der viele Impulse setzen soll. Die LSV-Vorstandsmitglieder zeigten sich hoch motiviert, die Interessen der Schülerinnen und Schüler nicht nur lokal, sondern landesweit nachhaltig zu vertreten. „Es ist mir wichtig, die Belange unserer Schülerinnen und Schüler ernst zu nehmen. Sie gestalten Schule aktiv mit – das wollen und werden wir als VDL nach Kräften unterstützen“, hob Leinberger hervor.
Claus Eschenauer regte an, die Vorhaben der LSV noch stärker mit den Zielen des aktuellen Koalitionsvertrags zu verzahnen: „Wir sollten gemeinsam prüfen, wo es konkrete Schnittstellen gibt, an denen wir die Themen der Schülerschaft unmittelbar an die Bildungspolitik anbinden können.“ Zugleich machte er auf die teils sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Hessen aufmerksam, etwa bei der Finanzierung und Bezahlung von Schulsozialarbeit.

Von Seiten der LSV wurde betont, dass es ihnen vor allem darum gehe, die Stimme der Schülerinnen und Schüler langfristig zu stärken. „Uns ist wichtig, dass unsere Anliegen ernst genommen und nachhaltig in den Schulen verankert werden – egal ob es um psychische Gesundheit, zeitgemäße digitale Bildung oder echte Beteiligung geht“, erklärte Ted Krämer, Mitglied des Landesvorstands der Landesschülerinnen- und -schülervertretung Hessen, die über 800.000 Schülerinnen und Schüler vertritt.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der digitalen Bildung. Die LSV betonte, dass Verbote allein, wie etwa beim Handygebrauch, keine tragfähige Antwort auf die Herausforderungen einer digitalisierten Lebenswelt seien. Vielmehr brauche es Konzepte, die den Umgang mit Medien und KI fest im Schulalltag verankern. Leinberger erklärte dazu: „Ich finde es entscheidend, dass wir die Ideen der jungen Generation aufnehmen und sie in die bildungspolitische Arbeit hineintragen. Das stärkt nicht nur unsere Schulen, sondern unsere Gesellschaft insgesamt.“ Gleichzeitig unterstrich er, wie wichtig es sei, Schulen als Schutzzonen zu definieren und diese Haltung auch im praktischen Umgang mit Smartphones sichtbar werden zu lassen. Zwar begrüße der VDL, dass Lehrkräfte laut neuem Gesetzesentwurf mehr Möglichkeiten erhalten, Handys einzusammeln – „aber in der Realität bleibt das oft eine schwierige Aufgabe.“
Auch die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler rückte ins Blickfeld. Erste Maßnahmen sollen nach Willen der LSV bis zu den Winterferien 2025/26 konkret anlaufen. Der VDL signalisierte dafür volle Unterstützung. „Wir möchten die Positionen und Anliegen der Schülerschaft gerne über unsere Kanäle sichtbar machen und so dazu beitragen, dass diese Themen noch mehr Gehör finden“, erklärte Marx.

Ein weiteres Signal der Zusammenarbeit:
Der Landesvorsitzende Jörg Leinberger lud die Vertreter der LSV herzlich zum Grundschultag am 27. September 2025 nach Freigericht ein. Dort soll besonders die Frage diskutiert werden, wie Grundschulen stärker in die Arbeit der Schülervertretungen eingebunden werden können.
Das nächste gemeinsame Treffen ist für Januar 2026 vorgesehen, gefolgt von einer Sommertour in der ersten Sommerferienwoche. Der VDL freut sich darauf, diesen konstruktiven Dialog fortzusetzen und die Landesschülerinnen- und -schülervertretung auch künftig dabei zu unterstützen, Schule und Bildung in Hessen aktiv mitzugestalten.
Claus Eschenauer