„Notenzeugnisse in Hessens Schulen abschaffen – Kryptische Textbaustein-Arbeit statt Aussagekraft“
Die Koalition aus CDU und Bündnis ´90 / Die Grünen hat in ihrem Koalitionsvertrag verschriftlich, dass bis zu 150 hessische Schulen in der laufenden Legislaturperiode durch „pädagogisch neue Wege bei der Erreichung der Bildungsziele“ Noten abschaffen können.
Der VDL Hessen spricht sich ausdrücklich gegen eine Abschaffung der Notenzeugnisse aus.
„Verbalbeurteilungen sind unverständlich für Schülerinnen, Schüler und Eltern gleichermaßen“, meint der Landesvorsitzende Jörg Leinberger. „Sie führen zu einer stereotypen Textbaustein-Arbeit, die großen Interpretationsspielraum bietet, da sie positiv formuliert werden müssen. Damit gaukeln sie vermeintliche Fähigkeiten vor, die die Kinder und Jugendlichen zum Teil gar nicht haben.“ Leinberger warnt davor, dass das „böse Erwachen“ dann am Ende der 4. Jahrgangsstufe beim Wechsel an die weiterführende Schule oder beim Abschlusszeugnis kommt. „Noten haben allgemein eine große Akzeptanz innerhalb der Schülerschaft und bei den Eltern. Ein Abweichen davon wird nur schwer möglich sein, da der Vergleich mit Gleichaltrigen bei Kindern und Jugendlichen entwicklungsbedingt eine wichtige Rolle spielt“, unterstreicht der Landesvorsitzende Leinberger abschließend.
Der VDL Hessen setzt sich dafür ein, dass Notenzeugnisse erhalten bleiben. Diese bieten einen klaren Überblick über die fachlichen Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler. Sie sind klar, verständlich, ökonomisch, praktikabel und ohne Möglichkeit der Interpretation.
Fulda, den 14.06.2019