Das gegliederte Schulsystem ist gerecht und fördert unabhängig von der sozialen Herkunft!
Die aktuelle Studie „Kognitive Homogenisierung, schulische Leistungen und soziale Bildungsungleichheit“ des Mannheimer Soziologen Hartmut Esser gemeinsam mit dem Bamberger Wissenschaftler Julian Seuring hat deutlich gezeigt, wie sich eine geregelte Differenzierung auf die Leistungen in der Sekundarstufe auswirkt. Laut der Ergebnisse der Studie werden die Effekte der sozialen Herkunft eher abgeschwächt als verstärkt. Bei einer kognitiv homogenen Klassenzusammensetzung werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler besser. Somit schafft das differenzierte Schulsystem mehr Bildungsgerechtigkeit als Einheitsschulsysteme.
„Seit Jahrzehnten steht der VDL Hessen entschieden hinter dem gegliederten Schulsystem. Die Studie hat bestätigt, was wir immer schon gesagt haben: Gerechte und passgenaue Förderung kann nur durch differenzierte Wege erreicht werden“, bemerkt Jörg Leinberger, Landesvorsitzender des VDL Hessen. „Wir hoffen darauf, dass die Erkenntnisse aus der Studie endlich auch die letzten Verfechter von ideologisch motivierten Einheitsbrei-Irrwegen in der Bildungslandschaft abbringen werden.“
Esser und Seuring belegen mit ihren Forschungen deutlich, dass gerade schwächere Schülerinnen und Schüler durch ein differenziertes Schulsystem signifikant profitieren. Bei der seit Jahren anhaltenden Debatte über Bildungsgerechtigkeit bzw. Bildungsungleichheiten ist diese Erkenntnis maßgeblich für die bildungspolitischen Weichenstellungen der nächsten Jahre. „Wir kämpfen darum, dass Grundschulgutachten wieder verbindlich eingeführt werden, damit eben auch eine zur Schülerschaft passende Differenzierung vorgenommen werden kann. Wir brauchen wieder feste Übergangskriterien an die weiterführenden Schulen, um dort die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen gemäß ihren Möglichkeiten zu fördern und zu fordern“, führt Jörg Leinberger weiter aus.
2021-03-11 PM Studie differenziertes Schulsystem für mehr Bildungsgerechtigkeit
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier:
www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zfsoz-2020-0025/html