Heinz-Peter Meidinger einstimmig als Präsident des Deutschen Lehrerverbands (DL) im Amt bestätigt
DL fordert schnelles Internet für alle Schulen und klare einheitliche Standards für den Infektionsschutz
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Mit überwältigender Mehrheit ist der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, auf der Bundeshauptausschuss-Sitzung des Dachverbandes von den Delegierten für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Ebenso wurde der Schatzmeister des DL, Dominik Berdin, mit über 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Als Vizepräsidenten fungieren die Vorsitzenden der Mitgliedsverbände Prof. Susanne Lin-Klitzing (DPhV), Joachim Maiß sowie Wolfgang Lambl (BvLB), Jürgen Böhm (VDR) und Gerlinde Kohl (KEG). Meidinger führt den Verband ehrenamtlich und leitete bis zum 01.08.2020 das Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf.
Außerdem verabschiedeten die Delegierten einstimmig eine aktualisierte Fassung des 10-Punkte-Plans des Deutschen Lehrerverbands, der die Anforderungen und die Zielvorstellungen für einen wirksamen und zukunftsorientierten Unterricht während und nach Corona formuliert. Der DL fordert einen digital unterstützten Präsenzunterricht, für dessen Verwirklichung allerdings noch einige Voraussetzungen fehlen.
Im Nachgang der Wahl begrüßte der neugewählte Vorsitzende die Ergebnisse des gestrigen Bildungsgipfels, auch wenn dabei wenig Neues herausgekommen sei. Meidinger betonte: „Es ist begrüßenswert, dass jetzt mehr Klarheit herrscht hinsichtlich der schnellen Finanzierung der zugesagten Dienst-Laptops für alle Lehrkräfte. Mehr Tempo erwarten wir uns bei der Ausstattung aller deutschen Schulen mit schnellen Internetzugängen, eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung in Schulen. Die Umsetzung vor Ort – die Mittel des Digitalpakts sind ja schon bereitgestellt – muss deutlich beschleunigt werden. Wir brauchen diese Glasfaser- und Breitbandanschlüsse jetzt sofort und nicht erst in einem Jahr.“
Sinnvoll sei auch, so der wiedergewählte Verbandschef, dass die Teilnehmer des Bildungsgipfels endlich die Schaffung einer bundesweiten Bildungs- und Lernplattform sowie die Einrichtung digitaler Kompetenzzentren anstreben, um die Schulen vor Ort bei diesem Umstrukturierungsprozess zu unterstützen.
Klar sei aber auch, so Meidinger, dass durch Digitalisierung allein kein besserer Unterricht entstehe, entscheidend für Lernerfolge von Schülerinnen und Schülern sei nach wie vor die pädagogisch-fachdidaktische Kompetenz der einzelnen Lehrkraft.
Mit Blick auf die morgige Expertentagung der Kultusministerkonferenz forderte der DL-Präsident, dass man sich endlich auf einheitliche Stufenpläne zum Hygieneschutz in allen Bundesländern verständige. Außerdem reiche der Aufruf an die Schulen, mehr zu lüften, nicht aus. Diese bräuchten auch geeignete technische Unterstützung durch Luftfilteranlagen, CO2-Ampeln und Ventilatoren.
Meidinger betonte abschließend: „Auf Deutschland und damit auch Deutschlands Schulen rollt eine neue Infektionswelle zu. Wenn bei vollgestopften Klassenzimmern der Abstand nicht eingehalten werden kann, brauchen wir effektive kompensatorische Maßnahmen, sollen Schulen nicht zu Infektionshotspots werden. Da gibt es dringenden Handlungsbedarf. Das Schlechteste wäre, wenn wegen eines unkontrollierbaren Infektionsgeschehens an Schulen diese wieder großflächig geschlossen werden müssten. Das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden!“