Presseerklärung des VDR-Bundesverbands zur Digitalisierung an Schulen vom 13.10.2016

Digitalisierung an Schulen unabdingbar – pädagogischer Realismus statt überzogener Euphorie oder Ablehnung

VDR-Vorsitzender plädiert bei Ausstattung der Schulen für Gleichgewicht zwischen digitaler Infrastruktur mit pädagogischem Augenmaß und zeitgemäßer Grundausstattung der Gebäude

„Wir brauchen einen realistischen Blick auf die Digitalisierung an den Schulen in Deutschland. Digitalisierung ist keine Patentlösung, wohl aber ein wesentlicher Baustein moderner Schulen von heute. Die Schüler müssen sowohl auf die positiven Aspekte der Digitalisierung vorbereitet werden und das digitale Potenzial nutzen können wie auch auf die Gefahren hingewiesen beziehungsweise in den richtigen Umgang mit digitalen Medien eingewiesen werden“, äußert sich VDR-Bundesvorsitzender Jürgen Böhm. Dabei dürfe nicht zur Wahl stehen, ob saubere, ordentlich renovierte Schulen oder deren digitale Ausstattung wichtiger seien. „Hier gibt es kein ‚entweder – oder’, sondern nur ein ‚sowohl als auch’“, macht Böhm deutlich. „Es muss gewährleistet sein, dass die Schüler nicht in maroden, renovierungsbedürftigen Schulen unterrichtet werden. Genauso wichtig ist, dass die Schulen die digitale Lebenswirklichkeit der Schüler aufgreifen und widerspiegeln. Digitalisierung mit pädagogischem Augenmaß lautet die Devise. Das heißt aber auch, dass bewährte Kulturtechniken wie das Lesen, das Argumentieren, das Schreiben usw. nicht aus den Augen verloren und sinnvoll mit den digitalen Medien verknüpft werden müssen“, führt der VDR-Bundesvorsitzende weiter aus.

Ebenso wichtig sei, die teilweise großen regionalen Unterschiede zwischen einzelnen Bundesländern, zwischen Stadt und Land oder einzelnen Kommunen in Bezug auf die digitale Infrastruktur an den Schulen möglichst zeitnah anzugleichen. Hierbei sei nicht immer nur die Menge der digitalen Endgeräte entscheidend, sondern entsprechende Netzwerkstrukturen und Internetkapazitäten. „Außerdem ist von fundamentaler Bedeutung, dass die Lehrkräfte, die nach wie vor die entscheidende Rolle bei der Bildung und Erziehung spielen, den entsprechenden pädagogischen Freiraum und Rahmenbedingungen vorfinden, um digitale Unterrichtsmittel einsetzen zu können oder selbst zu erstellen. Deutschland kann es sich einfach nicht leisten, im Bereich der Bildung und der dazugehörigen Digitalisierung international abgehängt zu werden – die Bildungsausgaben müssen spürbar erhöht werden“, schließt Böhm.
Pressekontakt: VDR-Geschäftsstelle: 089 55 38 76

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