didacta: Was man für eine erfolgreiche Flüchtlingsbeschulung braucht
VDR-Vorsitzender Böhm fordert verlässliche Daten und mehr Mittel vom Bund
Zustimmung vom Vorsitzenden des Verbands Deutscher Realschullehrer, Jürgen Böhm, erhalten die Appelle, die gestern von Seiten der Bildungswirtschaft und Bildungspolitik zum Start der Kölner Bildungsmesse didacta kamen. Sowohl die nordrhein-westfälische Kultusministerin, Sylvia Löhrmann, wie auch die anderen Redner hatten auf die überragende Bedeutung aufmerksam gemacht, die der Betreuung und Integration von Flüchtlingen zukommt.
Neben den vielen positiven Entwicklungen der jüngsten Wochen und Monate, die keineswegs bezweifelt werden dürften, gebe es auch Fehlentwicklungen, machte Böhm deutlich. So sei es nicht hinnehmbar, dass es nur wenige Ämter und Dienststellen gebe, die sicher wüssten, wie viele Migranten, mit welchem Status, welchen schulischen oder beruflichen Abschlüssen und welchen Bleibeperspektiven sich in ihrem Zuständigkeitsbereich aufhielten. Böhm sprach sich dafür aus, insbesondere bei Jugendlichen schnell zu klären, ob sie dauerhaft in Deutschland bleiben können.
Flüchtlinge sind ebenfalls gefordert
Des weiteren regte der VDR-Vorsitzende an, finanziell überforderte Kommunen und Bundesländer finanziell massiv durch den Bund zu unterstützen. In vielen Bereichen fehle es noch immer an attraktiven Angeboten für potenzielle Lehrkräfte, Deutschkurse zu übernehmen und sich an integrativen Aufgaben zu beteiligen. Schuld daran sei auch die bisher nur schleppend angelaufene Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften für das Fach „Deutsch als Zweitsprache“.
Aber auch die Migranten selbst sieht Böhm in der Pflicht. Alle Angebote zur Integration müssten von den zu uns gekommenen Menschen mit Eifer und Elan aufgegriffen und angegangen werden: „Fördern und Fordern war und ist schon immer ein erfolgreiches Lernkonzept.“
Karlheinz Kaden