Der VDL Hessen spricht sich für eine Beibehaltung der bewährten Hausaufgaben im schulischen Alltag aus.
Hausaufgaben dienen der individuellen Wiederholung und Festigung von Lerninhalten und dokumentieren den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler. Sie zeigen, ob die Kinder und Jugendlichen die im Unterricht vermittelten Themen reproduzieren oder gar einen Transfer auf andere Sachverhalte schaffen können. Des Weiteren fördert die Arbeit mit den Hausaufgaben am Nachmittag zu einem höheren Maße an Selbständigkeit in der Gestaltung von Lernprozessen. Hausaufgaben sind ebenso ein Element der Charakterbildung, da sie die immer mehr vernachlässigten Tugenden Pflichtbewusstsein und Termintreue einüben und abfordern. Gewisse Mindeststandards an Sorgfalt und Umfang sind die Voraussetzungen für eine gute Erledigung der häuslichen Aufgaben für die Schule, ebenfalls erfordern sie ein Mindestmaß an optischer Erscheinung (nicht Blendwerk). All dies sind Tugenden, die auch in der modernen, digitalisierten Arbeitswelt unumgänglich sind, um das Berufsleben eigenständig und erfolgreich gestalten zu können.
Das Bilden von Lerngruppen am Nachmittag zur Vertiefung schulischer Inhalte ist sicher eine praktikable Arbeitsweise für die Schülerinnen und Schüler, da das Lernen von Gleichaltrigen vielen Kindern und Jugendlichen sicherlich leichter fällt, als von einer Lehrkraft. Jedoch bleibt unklar, wie diese Lerngruppen sich zusammensetzen sollen und welche Themengebiete dort behandelt werden.
Dem VDL Hessen erschließt sich nicht, wie Lerngruppen von Schülerinnen und Schülern ohne besondere thematische Aufgabenstellung angebunden an den täglichen Unterricht erfolgreich und zielorientiert arbeiten sollen. Jegliche Aufgaben, die abseits des eigentlichen Klassen- oder Kursunterrichts angeboten werden, müssen einen Bezug zum selbigen haben, damit nachhaltig und vernetzt gelernt werden kann. Ein substanzloses Üben losgelöster Themen wird einen nur geringen Effekt auf die Lernfortschritte unserer Schülerinnen und Schüler haben.