vdl hessen warnt vor einem Kaputtsparen des Vorbereitungsdienstes für Junglehrkräfte
Egelsbach, den 09.10.2025 – Der Verband der Lehrer Hessen (vdl) – Berufsverband für GHRF-Lehrkräfte – und sein Kreisverband Fulda, äußern sich mit großer Sorge über die aktuellen Pläne zur Einsparung bei der Lehrkräfteausbildung in Hessen.
„Der hessische Vorbereitungsdienst gilt seit vielen Jahren als qualitativ hochwertig – im Vergleich zu anderen Bundesländern. Mit den immer lauter werdenden Gerüchten zu Kürzungsvorschlägen droht dieses bewährte System jedoch Schaden zu nehmen“, erklärt Claus Eschenauer, stellvertretender Landesvorsitzender des vdl. Geplant sei unter anderem eine Reduzierung des Vorbereitungsdienstes von 21 auf 18 Monate aus ökonomisch motivierten Gründen mit dem Zweck der Einsparung von Anwärterinnen- und Anwärterbezügen.
„Wer hier spart, spart an der Zukunft unserer Schulen“, betont Eschenauer. „Gerade die intensive pädagogische Begleitung im Vorbereitungsdienst ist entscheidend für die Qualität von Unterricht. Sie darf nicht durch kurzfristige finanzielle Überlegungen geschwächt werden.“
Besonders kritisch sieht der vdl auch die entstandenen Gerüchte über eine geplante Verlegung des GHRF-Seminarstandorts Fulda in die freistehenden Räumlichkeiten der Lehrkräfteakademie in Alsfeld, welche sich auch über die Schulamtsbezirks-grenzen hinaus hartnäckig halten. Angestoßen wurden diese durch die bereits im Frühjahr durchgeführte PROGNOS-Studie zum Einsparpotenzial im Bildungssektor, die die hessische Landesregierung beauftragt hatte. Das Auslaufen des Mietvertrags für die Immobilie in der Hundeshagenstraße Fulda im nächsten Sommer biete vermutlich Einsparpotenzial im Sinne der PROGNOS-Studie. „Fulda ist seit vielen Jahren ein zentraler und bewährter Standort, gut erreichbar und infrastrukturell eingebunden. Eine Verlegung nach Alsfeld würde längere Anfahrtswege, höhere Belastungen und einen spürbaren Qualitätsverlust in der Ausbildung bedeuten“, so Kerstin Mück, vdl-Kreisvorsitzende Fulda. „Abgesehen davon haben wir Ausbilderinnen, Ausbilder, aber auch LiV, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, und für die auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nicht in Frage käme.“
Eine Ausarbeitung solcher etwaigen Pläne müsse mit ausreichender Beteiligung der Betroffenen sowie Lehrkräfteverbände geschehe. „Die Ausbilderinnen und Ausbilder stehen täglich für einen hochwertigen Vorbereitungsdienst ein, sie müssten bei solch weitreichenden Entscheidungen gehört werden“, regt Mück an.
„Nicht kurzfristige Einsparungen dürfen das Ziel sein, sondern die langfristige Sicherung der Ausbildungsqualität“, mahnt Jörg Leinberger, Landesvorsitzender des vdl. „Bildung ist das höchste Gut, das wir unseren Kindern mitgeben können – und dafür braucht es gut ausgebildete Lehrkräfte.“
Kontakt: presse@vdl-hessen.info 0163-6201060 Jörg Leinberger