Bildungsgipfel und Kultusministerkonferenz gaben keine Antworten – PM des VDR vom 20.03.2023

Bundesvorstand des VDR tagt in Würzburg und stellt realistische Forderungen an die Bildungsverantwortlichen in Kommunen, Ländern und Bund

„Die Situation in der Bildungspolitik und die Rahmenbedingungen für Bildung kann man derzeit nur als prekär bezeichnen! Über die relevanten Verwaltungsebenen in unserem Land hinweg, werden derzeit von den Kommunen und Landkreisen über die Länder bis hin zum Bund unbefriedigende und teilweise hilflos anmutende Antworten gegeben. Der sogenannte Bildungsgipfel bildete nur die Spitze des mit den notwendigen Maßnahmen auf Kollision befindlichen Eisberges“, so der Bundesvorsitzende des Deutschen Realschullehrerverbands, Jürgen Böhm, am Rande der Tagung des Bundesvorstandes des VDR im unterfränkischen Würzburg.

Alle Landesbünde des VDR zögen in ihren Forderungen an einem Strang, betont Böhm weiter.

Nach einem gescheiterten Bildungsgipfel in Berlin und kruden Vorschlägen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) stellen die einzelnen Landesvorsitzenden des Deutschen Realschullehrerverbandes gemeinsam klare Forderungen an die Bildungspolitik:

WÜRZBURGER Grundsätze:

  • Stärkung oder Rückkehr zu abschlussbezogenen Bildungswegen, Schulformen bzw. Klassen und Stärkung der Förderschulen
  • Wiedereinführung oder Beibehaltung der verbindlichen Grundschulempfehlung für den Übergang an weiterführende Schulen nach der vierjährigen Grundschule
  • Der Begriff Lehrer/Lehrerin muss geschützt sein, die Lehrkräfteausbildung abschlussbezogen und fachlich orientiert sein und ein Referendariat von zwei Jahren beinhalten
  • Erhöhung der Flexibilität der Arbeitszeitgestaltung im Lehrberuf statt Einschränkung von Teilzeitmöglichkeiten
  • Schaffung von flexiblen Teilzeitmodellen auch in Führungsfunktionen und Schulleitungen
  • Keine Arbeitszeiterhöhung und Zusatzaufgaben für Lehrkräfte – Konzentration auf die Kernaufgabe Bildung und Unterricht – Altersermäßigungen zwischen 55 und 67 Jahren schaffen
  • Wartung und Pflege der digitalen Infrastruktur an den Schulen und Sozialarbeit müssen extern sichergestellt werden

„Wenn wir diese notwendigen Maßnahmen nicht endlich angehen, wird die Attraktivität des Lehramtes weiter leiden und wird sich die Qualität der Bildung in Deutschland weiter in den Sinkflug begeben. Wir brauchen mehr Realitätssinn statt therapeutische Gleichheitsideologien, abgehobene Bildungsphantasien oder „Schönreden“ der eigentlichen Probleme“, fordert Böhm abschließend.

Waltraud Eder, Pressesprecherin

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