Pressemitteilung des vdl hessen vom 09.10.2025 zum PROGNOS-Gutachten zu Einsparungsmöglichkeiten im Vorbereitungsdienst

vdl hessen warnt vor einem Kaputtsparen des Vorbereitungsdienstes für Junglehrkräfte Egelsbach, den 09.10.2025 – Der Verband der Lehrer Hessen (vdl) – Berufsverband für GHRF-Lehrkräfte – und sein Kreisverband Fulda, äußern sich mit großer Sorge über die aktuellen Pläne zur Einsparung bei der Lehrkräfteausbildung in Hessen. „Der hessische Vorbereitungsdienst gilt seit vielen Jahren als qualitativ hochwertig …

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Mehr statt weniger – junge Lehrkräfte stärken!

Wir sind überzeugt: Angehende Lehrkräfte brauchen die besten Ausbildungsbedingungen. Die auf den äußerst zweifelhaften Ergebnissen der PROGNOS-Studie beruhenden Vorschläge lassen jedoch das Gegenteil erwarten – die Hessische Landesregierung setzt auf Einsparungen zulasten der Ausbildungsqualität.

Was das konkret bedeutet:

  • Weniger Zeit: Die Verkürzung des Vorbereitungsdienstes von 21 auf 18 Monate ist ein Schritt in die falsche Richtung. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst verlieren wertvolle Zeit, um Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Die bisherige Dauer von 21 Monaten muss mindestens bestehen bleiben – besser wäre sogar eine Verlängerung auf 24 Monate. Mehr Ausbildungszeit bedeutet mehr Raum für Professionalisierung.

  • Weniger Vorbereitung: Eine Reduzierung der verpflichtenden Unterrichtsbesuche nimmt den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst die Chance, ihre Entwicklung realistisch einschätzen und sich fundiert auf die Prüfungslehrproben vorbereiten zu können. Unterrichtsbesuche sind kein Kontrollinstrument, sondern eine wichtige Möglichkeit, Fortschritte sichtbar zu machen.

  • Weniger Betreuung: Wenn Ausbilderinnen und Ausbilder künftig mehr Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst gleichzeitig betreuen müssen, leidet zwangsläufig die Qualität der Begleitung. Nur durch eine gute Betreuungsrelation ist eine individuelle und fachgerechte Unterstützung möglich.

  • Weniger Personal: Einstellungs- und Beförderungsstopps in der Lehrkräfteakademie und in den Studienseminaren rauben Ausbilderinnen, Ausbildern und potenziellem Nachwuchs Perspektiven und Motivation. Stattdessen müssen die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sich qualifizierte Kräfte langfristig engagieren wollen.

  • Wenig Wertschätzung: Auch der Übergang in den Schuldienst muss verbessert werden. Der Einstellungstermin sollte nach Ende des Vorbereitungsdienstes am 31. Juli direkt auf den 1. August festgelegt werden – und nicht flexibel zum ersten Schultag. Nur so lässt sich die bisherige, für fertig ausgebildete Lehrkräfte unfaire Sommerferien-Arbeitslosigkeit beenden.

  • Weniger Geld: An der Bildung darf nicht gespart werden. Hessen muss in seine Zukunft investieren – und das bedeutet, in junge Lehrkräfte zu investieren.

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